50 Jahre Josef-Wagner-Stiftung

50 Jahre Josef-Wagner-Stiftung

Informationen aus verschiedenen Archiven zusammenzutragen, um historische Abläufe zu rekonstruieren, ist ein Teil der Arbeit als Firmenhistoriker. Doch diese Fakten mit Leben zu füllen – mit Erinnerungen, mit Geschichten, das ist die große Herausforderung. Umso mehr, wenn das Jubiläumsbuch eine Hommage werden soll an eine außergewöhnliche Unternehmerpersönlichkeit.

Stimmen aus dem Unternehmen:
„Die gesamte Projektleitung und Abwicklung war äußerst professionell.“

„Das Zusammenwirken war auf einer vertrauensvollen Basis konstruktiv, offen und immer von dem Bemühen geprägt, das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.“


„Bei einem weiteren Buchprojekt würden wir auf jeden Fall wieder die Zusammenarbeit mit den Firmenhistorikern anstreben.“

Die Geschichte

Die Erfolgsstory der Josef-Wagner-Unternehmensgruppe beginnt wie eine von vielen Nachkriegsgeschichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg repariert der zuvor in der Flugzeugbranche tätige und nun arbeitslos gewordene Ingenieur Josef Wagner in einer Baracke bei Friedrichshafen am Bodensee altes Werkzeug und kaputte Maschinen. Es mangelt an allem, aber selbst unter diesen Umständen blitzt sein brillanter Erfinder- und Unternehmergeist auf. Aus der Baracke wird ein wachsendes Handelsunternehmen. Doch die eigentlich entscheidende Wende in der Geschichte erfolgt, als Josef Wagner eine amerikanische Farbspritzpistole in den Händen hält und sich darüber ärgert, dass diese beim Sprühen viel zu viel Farbe als nutzlosen Nebel verschwendet. Er beginnt zu tüfteln und sie zu verbessern.

1953 kommt die erste elektronische Spritzpistole aus dem Hause Wagner auf den Markt – die „Whisker-Champion“. Bald ist sie und ihre Nachfolgemodelle in der Industrie, bei Handwerkern und Heimwerkern aufgrund der herausragenden Qualität und dem ansprechenden Design bekannt. In den 1960er- und 1970er-Jahren hat das Unternehmen bereits ein dichtes internationales Vertriebsnetz aufgebaut und die Unternehmensgruppe wächst weiter. 

Da die Ehe mit seiner Frau Elisabeth kinderlos bleibt, gründen die Eheleute 1972 die Josef-Wagner-Stiftung, die das Lebenswerk in ihrem Sinne weiterführen soll. Stiftungszweck ist die Förderung der Bildung und die Unterstützung gemeinnütziger Projekte aus der Region. So greift die Stiftung auf unbürokratische Weise in Not geratenen Menschen unter die Arme und vergibt Stipendien an begabte Studenten.

Das Projekt

Fotoshooting Buchvorstellung 50 Jahre Wagner-Stiftung

In einem Workshop im Sommer 2021 entsteht die Idee und der Wunsch, mit einem Buch zum 50. Jubiläum der Josef-Wagner-Stiftung und zum 75. Jubiläum der J. Wagner GmbH das Erbe ihres Gründers zu sichern und ihn als Person zu beleuchten. Josef Wagner ist bereits 1987, kurz nach seinem 80. Geburtstag, aus dem Leben geschieden. Während der zwei Wochen Recherche in seinem Landhaus, dem heutigen Sitz der Stiftung, konnten jedoch kaum persönliche Unterlagen gefunden werden. So war eine externe Recherche in mehr als 30 Archiven notwendig.

Als wichtigste Quelle stellten sich aber die Zeitzeugeninterviews heraus. In den Gesprächen mit Wegbegleitern kamen Details ans Licht, die Stück für Stück, wie ein Puzzle, ein Bild des Menschen Josef Wagner ergaben. Das Bild eines unermüdlichen Unternehmers mit einer natürlichen Autorität. Eines genialen Erfinders, der sogar in seinem Schlafzimmer ein Skizzenbrett hatte, um seine vielen Ideen sofort festzuhalten. Und eines Stifters, eines Menschenfreundes, der seinen Erfolg und sein Talent für die Gemeinschaft einsetzen wollte, um nachhaltig Gutes zu bewirken.

Zeitzeugeninterview mit Kamera und Tonangel

„Dieses Buch ist denen gewidmet, die das Lebenswerk von Josef Wagner nach seinem Ableben erfolgreich fortgeführt haben, denen, die diese Aufgabe wahrnehmen und insbesondere denen, die diese Verpflichtung übernehmen werden.“

Aus dem Vorwort von Hubert Riek, Vorsitzender des Stiftungsrats und ehemaliger Geschäftsführer, zum Buch „Josef Wagner – Unternehmer, Erfinder, Stifter“.

Die Archivierung

Damit der Nachlass von Josef Wagner nicht verloren geht, folgte dem Buchprojekt ein Archivierungsprojekt. Dabei wurden alle Unterlagen, Fotos und Besitztümer, die bei der Recherche ans Tageslicht kamen, sortiert und in einem professionellen Archiv gesichert. So kann die Geschichte Josef Wagners auch in Zukunft immer wieder aufs Neue entdeckt und erzählt werden.